Monatsrückblick Mai 2011

Der Mai ist gekommen und nicht nur die Bäume schlagen aus, sondern die Schlagzeilen überschlagen sich. Es passieren Dinge, die ganz Deutschland erschüttern: Die Hamburg-Mannheimer feierte eine Sex-Orgie in Ungarn, Osama bin Laden ist getötet worden, der EHEC-Erreger greift um sich und Schalke ist Pokal-Sieger.
Da verblassen selbst solche Highlights wie die Seligsprechung Papst Johannes Paul II. und die organisierte Zusammenrottung einer deutschen Minderheit, also der FDP Parteitag in Rostock.

Aber nun mal der Reihe nach.
Osama bin Laden ist getötet, Papst Johannes Paul II. selig gesprochen worden. Und nun fragt man sich: Ist unsere Welt jetzt sicherer?
Beides passierte ja am selben Tag. Vormittags die Seligsprechung und nachmittags wurde bin Ladens gekillt.
Im Internet hab ich gelesen, es gibt Menschen, die behaupten, die erfolgreiche Tötung bin Ladens sei das erste Wunder des selig gesprochenen Johannes Paul II. – Entschuldigung, geht’s noch???

Kaum ist der aggressive Top-Terrorist Osama Bin Ladens tot, bedrohen Gurken, Tomaten und Blattsalat Deutschland und die Welt in Form des aggressiven EHEC-Bakteriums. Dabei finde ich Thunfisch-Pizza viel gefährlicher. Warum?

Die haben den ja einfach ins Wasser gekippt, den toten bin Laden. Einfach ins Meer. Platsch, weg war er. Mitten ins Meer. Das müssen Sie sich mal vorstellen. Wie bescheuert ist das denn? Da wollten die Amis den für immer loswerden und dann haben sie ihn praktisch unserer natürlichen Nahrungskette wieder zugefügt.

Wenn jetzt die Hochseefischer im Ozean die Thunfische fischen, da könnte es ja sein, die fischen den toten bin Laden mit raus.
So, und nun wird das Netz auf dem Hochseefrachter ausgekippt und dann geht alles ganz schnell. Rein in die Maschine, kleingehäckselt, tiefgefroren – fertig. Und irgendwann hast du dann so ein klitzekleines kleingehäckseltes Stück bin Laden auf deiner Thunfisch-Pizza. Da kaust du vielleicht auf so einer Fingerkuppe von dem bin Laden rum und denkst nur: die schmeckt aber heute irgendwie komisch die Pizza. Aus welchem Laden ist die denn? Tja, aus bin Laden.

Tja, und dann die Hamburg-Mannheimer. Die hat den besten Mitarbeitern ihrer Drücker-Kolonne zur Belohnung eine Sex-Party spendiert. Also, Herr Kaiser, das hätte ich ihnen gar nicht zugetraut. Interessante Firmenphilosophie: Erst rackern, dann rammeln! (Wer viel rackert, darf auch rammeln.)
Wer die meisten Versicherungsabschlüsse machte, durfte nach Ungarn in die Gellert-Therme, die zum Freiluft-Puff umgebaut wurde.
Vielleicht sollten die Zeugen Jehovas ihrer Drücker-Kolonne ähnliche Belohnungen in Aussicht stellen. Wer die meisten Zeugen akquiriert, darf zur Himmelbett-Exkursion. Immer mit der Hand am Wachturm versteht sich.

Die 83 000 Euro, die der Spaß gekostet hat, hat die Versicherung natürlich von der Steuer abgesetzt. „Betriebsausgabe“ Bordell. Steuerrechtlich in Deutschland nicht problematisch. Wie N24 berichtet, sei es nach Recherchen der „Welt am Sonntag“ in deutschen Unternehmen durchaus üblich, dass Bordellbesuche über die Firmenspesen abgerechnet werden.

Ich hab mir neulich einen Mont Blanc Füller gekauft. Damit schreibe ich meine Texte. Das Ding hat 620 Euro gekostet. Mein Finanzamt sagt, ich darf den Füller nicht von der Steuer absetzen, da ich ihn ja auch privat nutzen könnte. Heißt das also im Umkehrschluss, dass die Jungs von der Hamburg-Mannheimer ihren Schniedel nicht für private Zwecke nutzen dürfen, sondern nur bei Betriebsausflügen? Pimpern auf Betriebskosten? Da verstehe einer das deutsche Steuerrecht.

Aber man muss auch gönnen können. Der Deutsche ist vergesslich. Oder erinnern Sie sich noch an die Sex-Affäre bei VW. Da hat sich auf Betriebskosten die gesamte Führungsetage durch die halbe Welt gevögelt. Allen voran Herr Hartz. (kennen Sie doch, nach dem ist die Hartz-IV-Reform benannt. Finde ich ok, dass man Kriminelles nach Kriminellen benennt.) Aber nun sollte keiner denken, dass der Deutsche Konsequenzen zieht und keine VW’s mehr kauft. Denkste!

Anders ist es da bei Monica Lierhaus. Seitdem sich rumgesprochen hat, dass die bei der ARD-Fernsehlotterie 450 000 Euro bekommt, haben viele ihre Lose gekündigt. Nun überlegt die ARD, Frau Lierhaus vielleicht doch zu ersetzen.

Jetzt stellen Sie sich mal vor, alle würden ihre Versicherungen bei der Hamburg-Mannheimer kündigen oder ihren VW zurückbringen. Ein zu schöner Gedanke. Naja, man wird ja mal träumen dürfen.
Kommen Sie gut in den Juni. Da darf dann auch geträumt werden. Denn es ist Frauen-Fußball-WM. In diesem Sinne: Immer schön lächeln.