Monatsrückblick März 2011

Im März bescherten uns die Naturgewalten ein Drama nach dem anderen: Frühlingsanfang, Tod des Eisbären Knut und Lothar Matthäus‘ 50. Geburtstag. Ja und dann war da noch dieses Erdbeben. Nein nicht in Japan, sondern im Ländle, in Baden-Württemberg. Dort steht, politisch gesehn, kein Stein mehr auf dem anderen.

Das Ländle ist grün. Dort, wo man so spricht, wie der Mann aus der Seitenbacher-Müsli-Werbung (leckerleckerleckerlecker), genau dort ist auf einmal die Borkenkäfer-Fraktion an der Macht. Die Ökos.
Der Stern von Daimler-Benz leuchtet nur noch ganz schwach über Stuttgart. Der Abzug der FDP-Truppen hat bereits begonnen. Demnächst soll es sogar ein neues Wappen für Baden-Württemberg geben: zwei sich kreuzende Birkenstock-Sandalen.

Brüderle lallte, es könne sich bei dem Wahlergebnis nur um einen Protokollfehler handeln. Dabei weiß inzwischen jeder Bundesbürger, das war der Anfang vom Ende unserer schwarz-gelben Regierung. Mal ehrlich, das einzige schwarz-gelbe Projekt, das was taugt, heißt Borussia Dortmund.

Und schuld an allem sind nur die Japaner. Da hat Mutti Merkel gedacht, wenn das in Japan so rumpelt und kracht, fliegen uns die Brennstäbe vielleicht auch bald um die Ohren. Sollten wir die Laufzeiten von Atomkraftwerken vielleicht doch nicht verlängern, knisterte es durch die Knautschzone ihrer Hirnwindungen.

Dann hat unsere Perle aus der Uckermark mal ganz laut „Moratorium“ gerufen. Und keiner konnte was dagegen sagen, weil alle erst einmal nachlesen mussten, was ist das eigentlich. Moratorium?
Ich hab natürlich auch gleich nachgelesen. Also, Moratorium, das ist eine Art Aufschiebung, eine Unterbrechung, eine Art Stillhalteabkommen.
Jetzt sagen Sie vielleicht: „Stillhalteabkommen? Das kenn ich. Stillhalteabkommen, das habe ich jeden Abend in meinem Schlafzimmer.“

Jedenfalls hat unsere Oberphysikerin Merkel ein paar Atomkraftwerke abschalten lassen. Und da hat die schwäbische Hausfrau gedacht: „Nanu, die Kraftwerke abgeschaltet. Und mir habe doch immer noch Licht im Kühlschrank. Weischt, wenn dasch so isch, wähle mir grün.“

Einige behaupten, Frau Merkel hätte einen politischen Zick-Zack-Kurs. So ein Blödsinn. Die Frau dreht regelrecht Pirouetten. Die dreht sich so schnell, dass sie ihren eigenen Hinterkopf sehen kann. Dadurch wird durch die Fliehkraft das Hirn dermaßen an die Schädeldeckeninnenseite gedrückt, dass… naja, lassen wir das.

Claudia Roth soll am Wahlabend übrigens gesagt haben: „Wir brauchen keine Kernkraft. Essen sie Müsli, das bringt auch Energie.“
Bei einigen ist die geistige Kernschmelze so fortgeschritten, dass man nur noch abschalten möchte.

RTL plant schon einen Dreiteiler und will die politische Umwälzung verfilmen. Arbeitstitel: „Alle tot – außer Roth“. Regie: Helmut Dietl. In den Hauptrollen Veronica Ferres als neue Kanzlerin Claudia Roth und Heino Ferch als Wolfgang Schäuble.

Die Handlung:
Freiherr zu Guttenberg (Til Schweiger) will zurück an die Macht. Er manipuliert die Bremsen von Schäubles Rollstuhl. Schäuble (Heino Ferch) stürzt deshalb bei einem Betriebsausflug von der Steilküste Rügens in die Fluten und stirbt.
Noch-Kanzlerin Merkel, eindrucksvoll gespielt von Christine Neubauer, will sich vor dem versammelten Bundestag das Leben nehmen. Sie plant dies mit einer Überdosis Schlaftabletten. Statt der täglichen 4 Tabletten nimmt sie diesmal 12.
Noch bevor sie zusammenbricht sprengt Bin Laden höchstpersönlich den gesamten Bundestag in die Luft. Danach tötet sich der Al Kaida-Führer, verkörpert von Moritz Bleibtreu, selbst. Er schneidet sich die Pulsadern mit einer Bild-Zeitung auf.
Von alledem nichts mitbekommen hat Claudia Roth (Veronica Ferres). Sie war gerade in ihrer Lieblings-Boutique ein grünes mit Sonnenblumen besticktes Sommerkleid kaufen. Zu Tränen gerührt steht sie vor den Trümmern des Bundestages und ruft im Licht der untergehenden Sonne: „Nun wird alles gut.“

Zurück in die Realität. Zum Abschluss des Monatsrückblicks ein kleines Zitat aus einem Internet-Forum von web.de. Dort wurde über die Katastrophe in Japan und den Tod des Eisbären Knut „diskutiert“.
„leeloo3“ schreibt:

„Ich würde lieber 200 Euro für den Tierschutz spenden als auch nur 1 Euro für irgendwelche Hilfsorganisationen für hungernde Menschen hier oder Katastrophen- und Kriegsopfer da. Bloß weil der Mensch ´denken´ kann, ist er nicht das wichtigste Lebenwesen auf der Welt… vielmehr eine Krankheit der Erde. Und die rächt sich nun. Der Tod von Knut steht doch im Grunde für das Aussterben der Eisbären, weil die Menschen die Erde zerstören … und so weiter und so fort.“

Tja, geneigter Monatsrückblickleser. Manchmal weiß ich wirklich nicht, ob es wirklich gut ist, dass alle Menschen lesen und schreiben können. Ob mit Atomkraft oder ohne, bei vielen leuchtet die Birne ohnehin nicht.

Wie dem auch sei. Die Grünen sind an der Macht und das heißt,
Atomkraftwerke werden nun doch nicht gebaut und Bahnhöfe abgeschaltet – oder irgendwie so.
In diesem Sinne, kommt gut durch den März und immer schön lächeln!